Tinongo

Radsport

Geeignet ab
6 Jahren
Typ der Sportart
AusdauersportRadsportRollsport
Einzel- / Mannschaftssport
Einzelsport
Indoor / Outdoor
IndoorOutdoor
Kosten pro Jahr von / bis
100,- bis 2000,-
Zeitaufwand pro Woche
Variiert stark. 2 – 4 Stunden zu Beginn bis zu 20 – 40 Stunden im Leistungssport pro Woche.
Website des Verbands
https://www.rad-net.de/
Vereinsübersicht
Radsport Vereine auf Tinongohttps://www.rad-net.de/rad-net-portal/vereine.htm

Die Sportart

Radfahren verlernt man nie

„Radfahren verlernt man nicht!“ An diesem alten Spruch ist durchaus etwas dran. Aber man kann auch sagen: „Radfahren lernt fast jeder!“. Denn in der Tat lernen heute fast alle Kinder das Radfahren. Aus dem heutigen Straßenbild ist das Fahrrad nicht mehr wegzudenken. Dabei waren die ersten Fahrräder alles andere als massentaugliche Fortbewegungsmittel für den Alltag. Vielmehr waren die Laufräder und Hochräder im 19. Jahrhundert vor allem als Sport- oder Spaßgerät gedacht. Nur wenige trauten sich auf ein Hochrad und diejenigen, die dies taten, zogen bewundernde Blicke auf sich. Erst das heute verbreitete „Niederrad“ machte das Fahrrad zu einem alltäglichen Fortbewegungsmittel.

Die ersten Radsportclubs gründeten sich auch schon relativ kurz nach der Erfindung des Fahrrads noch im 19. Jahrhundert. Das erste verbriefte Radrennen fand bereits 1865 in Frankreich statt. Die Tour de France fand 1903 zum ersten Mal statt und ist bis heute ein Klassiker geblieben.

Interessant ist, dass der Radsport eine völlig andere Entwicklung durchgemacht hat, als die meisten anderen Sportarten. Die Skespis gegenüber dieses neuen Fortbewegungsmittels war groß. Daher versuchten Fahrradhersteller von Anfang an, das Vertrauen in das Sportgerät zu stärken. Sie stellten Fahrräder zur Verfügung oder unterstützen die Sportler anderweitig. Das Sponsoring im Radrennsport war geboren. Bereits zu Beginn der Tour de France traten daher auch keine Nationalmannschaften gegeneinander an, sondern Firmenteams. Ein Umstand, der sich bis heute nicht geändert hat.

Mittlerweile haben sich neben den klassischen Straßenrennen viele weitere Radsportarten etabliert.

Auf der Straße, in der Halle und im Gelände

Heute gibt es viele verschiedene Disziplinen, in denen Radsportler gegeneinander antreten. Am bekanntesten mögen hier die beiden Disziplinen Straßenrennsport und Bahnradsport sein, da diese durch unterschiedliche TV-Berichterstattungen begleitet werden. Außerdem sind Wettbewerbe beider Varianten bereits seit 1896 Teil des olympischen Programms.

Disziplinen wie BMX, Mountainbike, Trial, Einradfahren und Querfeldein sind dagegen eher als Funsportarten bekannt. Das wird diesen Disziplinen allerdings mittlerweile bei weitem nicht mehr gerecht.

Daneben gibt es noch den Hallenradsport, den man nicht mit dem Bahnradsport verwechseln darf. Beim Hallenradsport findet man keine Rennsportarten, sondern vielmehr ist dort Radpolo, Radball und das Kunstradfahren angesiedelt.

Hinter dem recht überschaubar wirkenden Begriff „Radsport“ verbirgt sich also deutlich mehr, als man auf den ersten Blick wohl vermuten würde.

Podcast

Im Blog gibt es übrigens einen Podcast mit Nina Reichenbach. Sie ist mit gerade einmal 20 Jahren bereits 4-fache Weltmeisterin im Fahrrad-Trial! Und wenn man mit ihr spricht, dann beeindruckt sie nicht nur mit dieser sportlichen Leistung, sondern mit Bescheidenheit, Witz und Charme.

Außerdem lernt ihr, warum man Wikipedia nicht alles glauben darf und was ein "älterer Herr mit Wohnmobil" mit ihrem Erfolg zu tun hat!

Was ist das Ziel?

Der Schnellste zu sein (Straße, Bahn, MTB, BMX, Querfeldein), die meisten Tore zu schiessen (Radball und Radpolo), Übung mit möglichst wenig Fehlern zu schaffen (Trial) oder die höchste Punktzahl durch Schwierigkeit und wenig Fehler zu erreichen (BMX Freestyle, Kunstradfahren).

Warum Radsport?

Es ist einfach für jeden der passende Sport dabei.

  • Straße: das Tempo auf dem Rad ist einfach nur atemberaubend, man kommt einfach überall hin.
  • MTB/Querfeldein: ist Abwechslung pur aus Athletik, Berg runter/hoch, Hindernisse überwinden, sehr cool.
  • BMX ist für Kinder super einfach, bringt schnelle Lernerfolge und sehr cool.
  • Bahn ist noch schneller als der Straßenradsport und viel drinnen.
  • Radball/Radpolo als Spielsportart mit mehr Zweikampf und kurzen schnellen Spielen.
  • Kunstrad für den ästhetischen Ausdruck.
  • Trial ist die ultimative Radbeherrschung mit der Kinder alle zum Staunen bringen.

Allgemeines

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, mit Radsport anzufangen?

Sobald die Kinder Rad fahren können. Training allerdings eher ab 6 Jahre z.B. im Hallenradsport oder auch BMX.

Wie ist die Verteilung Jungen/Mädchen?

Im Jugendbereich bis 18 Jahren sind es ca. 60% Jungen und 40% Mädchen.

Betreiben Jungen und Mädchen den Sport gemeinsam?

Ja. Wettkämpfe bis ins junge Schüler Alter, Training geht sehr viel gemischt. Wenn es ein breitensportlich orientiertes Vereinstraining ist, trainieren Frauen und Männer sehr lange zusammen. Da im Leistungssport viele auch Einzeltraining machen, gibt es dort sehr häufig gemischgeschlechtliche Trainingsgruppen.

Zeitaufwand

Wie viele Stunden wird der Sport pro Woche etwa in Anspruch nehmen?

Das ist unterschiedlich, je nach Disziplin. Bei Straßenradfahrern und MTBern können es je nach Training (Grundlage oder wettkampfspezifisch) von 3 bis 6 Stunden täglich, also ca. 20-40 Stunden pro Woche sein, Kunstradfahrer, Trialer und Radballer kommen auf 2 bis 3 Stunden täglich, also ca. 12-20 Stunden die Woche.

Wie oft wird trainiert?

Im Hochleistungssport täglich, auch mit aktiver Regeneration, im Hobbybereich 2-3 mal pro Woche.

Wird der Sport das ganze Jahr betrieben oder gibt es Pausen?

Da es in der Regel Ganzjahressportarten sind, gibt es nur eine relativ kurze Saisonpause in den meisten Disziplinen. Diese sind bei unseren Winterdisziplinen im Frühjahr oder im Spätherbst nach der Sommersaison.

Ab welchem Alter gibt es Wettkämpfe?

Ab Schulalter, z.B. im BMX, ansonsten gibt es Erste-Schritt oder Fette-Reifen-Rennen für Nicht-Vereinsmitglieder ab 7 Jahren.

Wie viele Wettkämpfe finden in etwa statt?

Im bundesweiten Kalender stehen jährlich 1.500 Renntermine, dazu kommen die Wettkämpfe im Hallenradsport. In der Saison sind die Wettkämpfe bei den meisten Disziplinen jedes Wochenende.

Wie weit sind die Anfahrten zu Wettkämpfen?

Je nach Niveau überregional bis zu bundesweit.

Wie sehr kann/muss man sich als Eltern einbringen?

Sehr, denn viele Vereine können ohne die Unterstützung der Eltern oft nicht das komplette Material transportieren oder die Kinder in den Wettkämpfen begleiten. Vor allem Betreuung, Fahren, Verpflegung.

Kosten

Wie hoch sind in etwa die Mitgliedsbeiträge?

Je nach Verein und dessen Angebot 60-120 € zzgl. Beitrag für die Lizenz.

Welche Ausrüstung muss man selbst besorgen und was kostet diese?

Im ersten Schritt Rad und Bekleidung sowie Schuhe, je nach Sportart auch Helm, Brille, Handschuhe, Ersatzmaterial.

Wie oft wird neue Ausrüstung benötigt?

Je nach Benutzung und Unfälle alle 12-36 Monate ein Rad, Bekleidung alle 6-12 Monate.

Verbreitung

Wie viele Radsport-Vereine gibt es?

Ca. 2.600 in Deutschland.

Gibt es eine Übersicht über alle Vereine?

Eine Übersicht gibt eshier.

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Wie viele Mitglieder gibt es?

2016 waren es 139.350.

Karriere

Gibt es eine Nationalmannschaft?

Ja, in jeder Disziplin.

Wie gut ist die Nationalmannschaft?

Weltklasse mit Weltmeisterehren und Olympiasiegern in nahezu allen Disziplinen.

Ist Radsport olympisch?

Ja, im Bereich Straße, Bahn, MTB Cross Country und BMX Race.

Kann man Profi werden?

Ja, es gibt aktuelle etwa 200 Profisportler, 50 können vom Sport leben, die anderen müssen dazu verdienen. Dazu gibt es bei Olympischen Disziplinen Sportförderungsstellen, z.B. bei Polizei, Bundeswehr oder Bundespolizei.

Aber in der Regel benötigt man anschließend einen Job; Nicht-olympische Disziplinen bringen keine Einnahmen.

Gesundheit

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

Je nach Disziplin unterschiedlich. Vorrangig Sturzverletzungen, aber im Vergleich zu vielen Ballsportarten oder Mannschaftssportarten ist das Risiko recht gering. Radfahren gilt ja generell als sehr gesund, da die Gelenke nicht mit dem vollen Körpergewicht bewegt werden.

Welche Verletzungen sind typisch?

Kopfverletzungen. Bei den Schnellkraftdisziplinen auch Muskelverletzungen.

Gibt es gesundheitliche Spätfolgen?

Nein.